Ohren auf Durchzug, Nase im Wind – Willkommen in der Pubertät!

Dein kleiner Liebling, der dir bisher so zuverlässig gefolgt ist, scheint sich plötzlich verändert zu haben? Befehle werden ignoriert, Grenzen ausgetestet, und manchmal fragst du dich, was eigentlich los ist. Keine Sorge – das gehört dazu. Dein Hund ist in der Pubertät angekommen. Diese Phase kann herausfordernd sein, aber sie ist auch ein wichtiger Teil seines Erwachsenwerdens. Und genau jetzt braucht er dich besonders: als liebevolle, geduldige und klare Bezugsperson. In diesem Blog zeige ich dir, was in deinem Hund vorgeht und wie ihr diese Zeit erfolgreich gemeinsam meistert – Schritt für Schritt und mit einem Lächeln, selbst wenn es manchmal schwerfällt.

Die Pubertät beim Hund – was passiert da eigentlich?

Pubertät ist bei Hunden, wie bei uns Menschen, eine Phase des Umbruchs. Dein Hund wird erwachsen – und das merkt man an vielen Stellen. Die Hormone spielen verrückt, das Gehirn wird neu „verkabelt“, und dein Junghund testet aus, wie weit er gehen kann. Diese Umstellung beginnt je nach Grösse und Rasse zwischen dem 6. und 12. Monat.

Plötzlich ist nichts mehr so, wie es mal war. Dinge, die gestern problemlos klappten, scheinen heute unmöglich. Dein Hund reagiert auf einmal ängstlich, misstrauisch oder aufmüpfig. Menschen, denen er fröhlich entgegengewedelt hat, werden jetzt verbellt. Der Rückruf, der noch vor Wochen zuverlässig funktioniert hat, ist wie vergessen.

Dein Hund ist in dieser Zeit nicht „frech“ oder „stur“ – er ist schlichtweg überfordert. Alles um ihn herum fühlt sich neu, aufregend oder beängstigend an. Sein Gehirn arbeitet auf Hochtouren, und er weiss oft selbst nicht, wohin mit all diesen Eindrücken.

Die Schleppleine: Dein bester Begleiter jetzt

Gerade in dieser Phase wird die Schleppleine dein bester Freund. Warum? Weil dein pubertierender Hund gerade besonders gern seinen eigenen Kopf hat. Die Ohren sind oft auf „Durchzug“ gestellt, und er entscheidet, dass spannende Gerüche oder andere Hunde gerade viel interessanter sind als dein Rückruf. Mit der Schleppleine gibst du ihm dennoch Bewegungsfreiheit, ohne die Kontrolle zu verlieren. Du kannst so entspannt üben und sicherstellen, dass dein Hund auch in seinem jugendlichen Übermut nicht in gefährliche Situationen gerät – oder die Nerven von anderen Spaziergängern überstrapaziert.

Klare Rituale und Regeln schaffen

Hunde lieben klare Abläufe. Sie geben Struktur und Sicherheit – gerade jetzt, wo dein Hund sich selbst oft nicht versteht. Rituale könnten so aussehen:

  • Füttern: Dein Hund darf erst ans Futter, wenn du es freigibst. Das sorgt nicht nur für Ruhe, sondern stärkt auch eure Beziehung.
  • Haustür: Beim Verlassen des Hauses gehst du zuerst, dein Hund wartet kurz im Hintergrund.
  • Auto: Dein Hund springt nicht einfach aus dem Kofferraum, sondern wartet, bis du das Signal gibst.

Diese kleinen Rituale machen einen grossen Unterschied, denn sie helfen deinem Hund, sich an Regeln zu orientieren.

Ruhezeiten einhalten

Auch wenn dein Hund jetzt vor Energie strotzt und manchmal wie aufgezogen wirkt, braucht er Ruhe. Und zwar viel. Nach einem Spaziergang oder einer Trainingseinheit ist es wichtig, dass er Zeit hat, das Erlebte zu verarbeiten. Lieber kurze, positive Trainingseinheiten mit Pausen dazwischen als ein endloses Programm, das euch beide überfordert.

Unsicher? Gib deinem Hund Halt!

In der Pubertät ist dein Hund nicht nur aufmüpfig, sondern auch verunsichert. Er braucht jetzt deine Unterstützung. Wenn er auf andere Hunde, Menschen oder Gegenstände übertrieben reagiert, zeigt er dir: „Ich weiss nicht, wie ich mich verhalten soll!“

Das bedeutet aber nicht, dass du ihn ständig in diese Situationen bringen musst, damit er „lernt, damit klarzukommen“. Im Gegenteil! Wenn dein Hund merkt, dass du ihn immer wieder mit seinen Ängsten alleinlässt, verliert er das Vertrauen in dich. Er wird dann versuchen, die Kontrolle zu übernehmen – und das geht selten gut.

Stattdessen: Zeige ihm Alternativen!

Höfliche Annäherung üben: Wenn ein anderer Hund kommt, lauf einen Bogen, damit ihr Abstand haltet. So vermeidest du unnötigen Stress.

Aufmerksamkeit lenken: Mit einem Leckerli oder einem Spielzeug kannst du deinen Hund auf dich fokussieren, statt ihn auf den anderen Hund losstürmen zu lassen.

Lob für das richtige Verhalten: Schenkt dein Hund dem anderen Hund keine Beachtung, lob ihn. Zeig ihm, dass dieses Verhalten erwünscht ist.

Geduld statt Härte

Manche Menschen raten, gerade in der „Rüpelphase“ besonders streng zu sein. „Der Hund muss jetzt lernen, wer der Boss ist!“ hörst du vielleicht von anderen Hundebesitzern oder Trainern. Aber strenge Gehorsamsübungen in der Pubertät machen oft mehr kaputt, als sie helfen.

Dein Hund kann in dieser Phase nicht immer so reagieren, wie du es dir wünschst. Sein Gehirn ist mit anderen Dingen beschäftigt – Lernen unter Stress wird da schwer. Statt Druck auszuüben, ist jetzt Einfühlungsvermögen und Klarheit in der Grenzsetzung gefragt. Dein Ziel sollte sein, deinem Hund Erfolgserlebnisse zu ermöglichen.

Erfolgserlebnisse statt Frust

Statt deinen Hund für alles zu bestrafen, was er falsch macht, schaffe Momente, in denen er etwas richtig machen kann! Ein Beispiel: Du willst, dass dein Hund an der Leine ruhig an anderen Hunden vorbeigeht. Statt ihn ständig in solche Begegnungen zu bringen und zu schimpfen, wenn er sich danebenbenimmt, kannst du die Situation so gestalten, dass er Erfolg haben kann:

  • Geh rechtzeitig auf die andere Strassenseite.
  • Belohne deinen Hund, wenn er auf dich achtet, statt sich auf den anderen Hund zu konzentrieren.
  • Übt zuerst auf Distanz und nähert euch langsam an.

Durch diese Erlebnisse lernt dein Hund, wie er sich richtig verhalten soll – ohne Druck oder Frust.

Achtet auf die Individualdistanz

Jeder Hund hat eine persönliche Grenze, die andere nicht überschreiten sollten. Für unsichere Hunde ist diese Distanz oft grösser. Das heisst: Wenn ein fremder Hund oder Mensch zu nah kommt, fühlt sich dein Hund bedrängt und reagiert vielleicht mit Bellen oder Knurren.

Du kannst ihm helfen, indem du dafür sorgst, dass diese Distanz gewahrt bleibt. Geh einen Schritt zur Seite, wechsle die Strassenseite oder schaffe generell mehr Raum. Mit der Zeit wird dein Hund lernen, dass er sich auf dich verlassen kann – und entspannter bleiben.

Gemeinsam durch diese stürmische Phase

Die Pubertät ist keine leichte Zeit – weder für dich noch für deinen Hund. Aber sie geht vorbei! Bis dahin ist es wichtig, dass ihr als Team zusammenhaltet. Hab Geduld mit deinem Hund und vor allem mit dir selbst. Nicht jeder Tag wird perfekt laufen, aber das ist okay.

Letztlich ist diese Phase auch eine Chance: Du kannst jetzt die Basis für eine starke Bindung legen. Mit Verständnis, Empathie und einer grossen Portion Humor werdet ihr das gemeinsam meistern.

Dein Hund braucht dich gerade jetzt. Sei ihm eine Stütze, gib ihm Halt und die Sicherheit, die er so dringend braucht. Und vergiss dabei nicht: Auch wenn die Pubertät manchmal wirklich herausfordernd ist – sie macht deinen Hund nicht zu einem Problem, sondern zu dem besonderen Wesen, das er ist.

Zusammen schafft ihr das!

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